Freitag, 11. Dezember 2009

AFK-Geothermie Leistungserhöhung durch niedrige Rücklauftemperaturen

Bei dem Vortrag des Planers in der AFK-Geothermie Energiezentrale am 25.11.2009 wurde die Förderung von thermalem Wasser (Primärnetz) und die Verteilung des Heizwassers (Sekundärnetz) erklärt. Dabei ist die Möglichkeit zur Leistungssteigerung der Geothermie mittels niedrigen Rücklauftemperaturen nicht deutlich gemacht worden.
Die entnommene Wärmemenge berechnet sich aus Durchfluss(Schüttung) mal Temperaturdifferenz zwischen Vorlauf und Rücklauf. Bei einer Schüttung von z.B. 70 L/sec. mit Vorlauftemperatur 80°C und Rücklauftemperatur 60°C ergibt sich die entnommene Wärme von 5040 kWth (5 MWth).
Diese geringe Wärme aus dem Thermalwasser reicht leider nicht einmal aus um in der ersten Baustufe die angeschlossenen Bürger im November 2009 ohne Zusatzwärme (Verbrennung von Öl etc.) zu versorgen.
Es wurde offenbar zu klein gebohrt. Mit einem anderen Bohrkopf und größerem Bohrloch hätte man, wie z.B. bei Geothermie in Unterhaching bewiesen, eine Schüttung von ca. 130 L/sec erreichen können. Aus 130 L/sec kann bei ebenso 80°C TV und 60°C TR die Entnahme von ca. 9,36 MWth schadstofffreie und kostenlose Thermalwärme erreicht werden.
Weil die Möglichkeit zur besseren Ausbeute des Thermalwassers vertan wurde, sind nun andere Lösungen besonders wichtig um die Emissionen aus Abgasen wie CO², Staub, Feinstaub etc. aus der Zusatzverbrennung in der Menge zu reduzieren.
Eine Möglichkeit zu diesem Ziel ist die Rücklauftemperaturen nach unten zu drücken. Wie aus den oben genannten Beispielen zu erkennen, ergibt sich eine Leistungssteigerung, bei gleichem Durchfluss, wenn die Temperaturspreizung zwischen Vorlauf und Rücklauf erhöht wird. Bei doppelter Spreizung z.B. 80/40°C wird demnach auch die doppelte Leistung aus Thermalwasser und damit halbe Emissionen aus Zusatzverbrennung erreicht. Dies reduziert nicht nur die Emissionen sondern auch die Betriebskosten wegen geringerem Brennstoffeinkauf für zusätzliche Wärmeerzeugung.
Rücklauftemperaturbegrenzung und Absenkung ist im Primärnetz und im Sekundärnetz zweckmäßig.
Im Sekundärnetz, Fernwärmenetz sollen an allen Umformern in den Kundenhäusern diese Rücklauftemperaturbegrenzer eingebaut und richtig eingestellt werden. Bei Neubaugebieten, diese sind ja in allen drei Gemeinden geplant, muss unbedingt darauf geachtet werden, dass nur Niedertemperaturheizungen wie Fußbodenheizung eingebaut werden. Weil diese noch geringere Rücklauftemperaturen mit kleiner 40°C erlauben, sind diese besonders zur Absenkung des Rücklauftemperaturniveaus geeignet. Es sollten also alle drei Gemeinden Aschheim, Feldkirchen, Kirchheim dafür werben in Neubaugebieten oder bei Sanierungen in Bestandsgebäuden nur Niedertemperaturheizungen zu realisieren. Wenn es erreicht wird durch mehr Niedertemperaturheizung der Kunden am Fernwärmenetz bis 5 MWth mehr Leistung aus der Geothermie zu gewinnen stellt dies auch eine deutliche Einsparung der Investitionskosten bei der Energieerzeugung dar. Je nach Art der Erzeugung können z.B. bei Thermalwasserbohrung 5 bis 10 Millionen € dafür eingespart werden.
Betrachtet man den Endausbau der AFK-Geothermie mit einer Investition von z.B. 80 Mio € und einer Wärmeerzeugung von ca. 55 MWth bedeutet die Leistungssteigerung durch Rücklauftemperaturabsenkung je 1 MWth die Einsparung von 1,45 Mio €.
Dieses Bespiel zeigt wie wichtig die konsequente Umsetzung der Rücklauftemperaturabsenkung ist.
Besonders bei knappen Gemeindekassen und unzulässigen Überschreitungen der Feinstaubgrenzwerte in unserer Region sollten alle Möglichkeiten der Werbung und Informationsverteilung für Einsparungen an Investitionen, Betriebskosten und Emissionen genutzt werden.
In der Vergangenheit ist dies durch die zuständigen Stellen nur unzureichend geschehen. So wurde z.B. das BHB-Gebäude in Kirchheim neben der Cantate Kirche trotz meiner rechtzeitigen Informationen und Vorträge ohne Niedertemperaturheizung gebaut.
Zur Information und zur Aufklärung über diese wichtigen Zusammenhänge stelle ich diesen Bericht im Internet ein. Es genügt nicht über Emissionseinsparungen zu reden oder mit Emissionsrechten zu handeln, es ist notwendig zu handeln um die größte mögliche Reduzierung zu erreichen.

Beste Grüße
Bernd Michaelis

Sonntag, 6. Dezember 2009

So einfach können Sie Ihre Anschlusskosten für die Geothermie erheblich reduzieren!

Vergleich mit anderen Geothermie Projekten, wie z.B. Unterhaching, sind die Anschluss-kosten bei der AFK-Geothermie recht hoch. Da lohnt es sich, darüber nachzudenken, ob hier Einsparungen möglich sind. Bei den häufig angebotenen Verträgen für Reihenhäuser und Doppelhäuser wird seitens der AFK-Geothermie je Haus ein eigener Anschluss mit
ca. 7000,- € berechnet. In Mehrfamilienhäusern ist eine gemeinsame Einspeisung mit Unter-zähler je Wohnung für den Wärmeverbrauch üblich.
Die Möglichkeit der gemeinsamen Einspeisung durch die AFK für mehrere Reihenhäuser ist grundsätzlich auch zu überlegen. In diesem Fall bekommt nur ein Reihenhaus den Haus-anschluss durch Aufgrabung der Außenanlagen, Einführung der Rohrleitungen, Installation von Umformer, Wärmeverteiler und Wärmezähler. Das daneben liegende Haus erhält die Wärme z.B. nur durch zwei Rohrleitungen, die durch den Keller gebohrt werden aus dem Heizraum des Nachbarn mit dem Verteiler. Der Wärmeverbrauch kann leicht über einen nachgeordneten Wärmezähler (ev. auch billig und ungeeicht) je Haus erfasst und zwischen den Nachbarn verrechnet werden. Jedes Haus behält seinen bestehenden eigenen Heizkreis. Auch die Warmwasserbereitung bleibt getrennt. Lediglich der Umformer im Übergabehaus wird etwas größer als bei einer eigenen Versorgung. Dies beeinflusst die Pauschale für die Anschlussgebühr nicht. Bei noch weiteren Teilnehmern an der gleichen Netzeinspeisung könnten die Kosten nur gering höher sein.
So kann erreicht werden, dass sich die AFK-Anschlusskosten von ca. 7000,-€ bei zwei Nachbarn mit gemeinsamer Einspeisung auf je etwa 3.500,-€ reduzieren. Weil es auch die gemeinsame Nutzung einer Mülltonne gibt oder die gemeinsame Nutzung der Antennenversorgung kann die Möglichkeit der Kostenteilung im Einvernehmen auch auf die Wärmeversorgung mehrerer Nachbarn angewendet werden.
Die AFK sollte diesbezüglich keine Einwende haben, weil ja auch deren Aufwendungen wie Erdarbeiten, Umformerinstallation sich gleichermaßen reduzieren. Diese technische Lösung könnte wegen günstigeren Investitionskosten und geringeren Unterhaltskosten die Akzeptanz für die AFK-Geothermie steigern und zu einem größerem Wärmeverkauf und somit schnellerer Amortisation führen. Allerdings wird diese Lösung von der AFK Geothermie bisher nicht angeboten. Erkundigen Sie sich deshalb nach einer solche Lösung.
Für weitere Fragen können Sie mich gerne per Email kontaktieren.