Montag, 8. Februar 2010

Altholzverbrennung wie in Garching bald auch in Kirchheim? 6.2.2010

Noch vor gut einem Jahr hatte der Gemeinderat Garching die Altholzverbrennung und Müllbeimischung abgelehnt. Den Gelüsten des Holzverbrennungskartells nach weiteren Verbrennungsstandorten im Münchner Umkreis für die Mischung von Altholz und Müll zum Zweck der Wärme- oder Stromerzeugung wurde nicht nachgegeben. Kann man dem Druck und der Werbung dauerhaft wiederstehen? An der geplanten Altholzverbrennungsanlage in Garching sind auch AB Recycling und EON beteiligt. Es sickern weitere Details der Planung in die Öffentlichkeit. Siehe dazu den folgenden Bericht der SZ vom 6.2.2010.








Die Bürger in Garching und in den umliegenden betroffenen Gemeinden werden nur unzureichend über die Planung und die Auswirkungen der Biomasseverbrennung wie Emissionen etc. auf die Lebensqualität und die Gesundheit der Gemeindebürger informiert. Offenbar will man zunächst Tatsachen schaffen. Ein Standort für Biomasseverbrennung sollte nicht in der Nähe von Wohnbebauung gefunden werden.
Bei uns beabsichtigt die AFK auch die Nachrüstung einer Biomasseverbrennungsanlage. Besonders wir Kirchheimer Bürger sind von den Emissionen der Biomasseverbrennung auf AFK-Gelände betroffen. Auch wir in Kirchheim haben bezüglich der beabsichtigten Brennstoffe und der daraus resultierenden Immissionen keine verbindlichen Informationen vom Planer bzw. der AFK erhalten. So werden uns wesentliche Auslegungsdaten der geplanten Biomasseverbrennung wie die geplante Anlagengröße mit Wärmeleistung und Wärmearbeit verheimlicht. Bedenklich ist die derzeitige Praxis die Bürger nachträglich und nur spärlich zu informieren. Hier sollte es erreicht werden, dass die Bürger ein Mitspracherecht bei der Planung der Biomasseverbrennung erhalten. Möglich ist es derzeit bedingt über die Bürgervertreter im Gemeinderat. Deren Wissen und Fleiß sind jedoch Grenzen gesetzt. Wie wir erfahren, erhalten diese auch nur spärliche Auskünfte und können bei den wesentlichen Entscheidungen wie Brennstoffauswahl Öl, Gas, Biomasse, Altholz etc. nicht abstimmen. Auch bei der Zusammensetzung vom Energiemix zur Wärmeerzeugung aus Erdwärme und weiteren Verbrennungsanlagen haben unsere Gemeinderäte keine Mitsprachemöglichkeit.
Wie bekannt ist, wurden z.B. die Möglichkeiten zur Wärmegewinnung aus der schadstofffreien Erdwärme bei weitem nicht ausgeschöpft. Wenn mit etwas größerem Bohrdurchmesser das Thermalwasser gefördert wird erreicht man eine größere Schüttung und damit erheblich mehr Leistung aus dem Bohrloch. Wenn tiefer gebohrt wird erreicht man entsprechend höhere Temperaturen. Auch dadurch ergibt sich eine größere Leistung aus dem Thermalwasser. Der Temperaturanstieg beträgt alle 100 m Bohrtiefe etwa 3 °C. Es lassen sich auch Bohrtiefen von bis 5000 m erreichen mit Wassertemperaturen von über 150 °C. Diese sind nicht nur zu Wärmezwecken sondern auch zur Verstromung geeignet. Wenn mehr Leistung aus Geothermie entnommen wird, kann die Leistung aus Verbrennungsanlagen und die daraus entstehenden Emissionen reduziert werden. Mit etwas größerem Aufwand bei der Bohrung hätte man leicht die doppelte Leistung aus dem Bohrloch entnehmen können. Bei entsprechendem Ausbaugrad in Deutschland könnte sogar auf die Kernkraftwerke und viele Heizwerke verzichtet werden.
Die großen Energiekonzerne stehen einer derartigen Technik aus Konkurrenzgründen skeptisch gegenüber. Auch die Brennstofflieferanten wünschen keine Gratisenergie wie z.B. die Erdwärme. Selbst Firmen für Industriereinigung haben ihre Bedenken gegen die saubere Geothermie. Es gibt keine Verbrennungsrückstände zu entsorgen, keine Filter zu warten oder zu wechseln etc.. So werden diese Kartelle weiterhin versuchen den Markt zu beeinflussen. Der Bürger muss die Emissionen und den Dreck sowie die radioaktive Strahlung noch lange schlucken. Zunehmend kommt es durch Druck und Förderung der Regierung und durch Aufklärung von Bürgern zu mehr schadstofffreier Energieerzeugung wie Windkraft, Sonnenkraft, Wasserkraft und Erdwärme.
Auch für die AFK-Geothermie sollte der Leistungsanteil aus Erdwärme vergrößert werden und alle weiteren Möglichkeiten zur Optimierung sind zu nutzen. Wir müssen wachsam bleiben, damit die Altholzverbrennung oder Müllbeimischung nicht von der AFK-Geothermie geduldet wird.
Freundliche Grüße
Bernd Michaelis