Montag, 18. Januar 2010

Atomkraft ist tot sicher, Geothermie ist schadstofffrei.

Umweltminister Söder CSU will die Laufzeit der Kernkraftwerke um weitere 10 Jahre verlängern. Hier hat die Atomlobby offenbar sehr erfolgreich gearbeitet. Im Zwischenlager in Asse liegen ca. 126 000 Fässer Atommüll, die wegen eindringendem Wasser in den Salzstollen ausgelagert werden sollen. Es sollen die Steuerzahler ca. 2 Milliarden € dafür bezahlen. Trotz der hohen Kosten ist unklar ob alle Fässer aus dem Stollen entfernt werden können. Die radioaktive Verstrahlung der Luft und des eindringenden Wassers wird erwartet. Damit könnten sich auch in Tiefbrunnen, Grundwasser und Trinkwasser künftig höhere Strahlenbelastungen ergeben. Die Gesundheit der Bevölkerung ist gefährdet.

Vor diesem Hintergrund stellen sich mir folgende Fragen:

- Wo wird der Atommüll in Deutschland seine Endlagerstätte erhalten?

- Wann wird das Endlager gebaut?

- Was kostet das Endlager und wer bezahlt das?

- Nach nur 30 bis 40 Jahren Atomstrom in Deutschland wird eine gewisse radioaktive Verstrahlung von einigen Politikern offenbar hingenommen. Welche Auswirkungen wird es in den kommenden 1000 Jahren geben?

- Warum werden die Gewinne durch die Stromgesellschaften abgeschöpft und die Verluste und das Risiko soll der Steuerzahler tragen?

- Warum werden nicht genügend andere schadstofffreie Energiequellen genutzt?

- Haben Windkraft, Erdwärme, Solarenergie eine zu geringe Lobby?

Häufig ist es der politische Wille, der die Weichen stellt für oder gegen die beste Energieart.

Blicken wir in unserer Gemeinde auf das Beispiel AFK-Geothermie.

Seit dem Jahr 2005 bemühe ich mich durch Vorträge, Veröffentlichungen und Gespräche die schadstofffreie Geothermie in ausreichender Leistung für unsere Gemeinde Kirchheim zu erreichen.

Nun wurde endlich die Idee umgesetzt, es wird Thermalwasser gefördert und die ersten Häuser werden mit Mischenergie aus Geothermie und Ölkessel beheizt. Die Erdwärme ist die beste, saubere Energie. Es entstehen keine Abgase, kein Feinstaub, keine Asche etc. und sie steht kostenlos auf Dauer zur Verfügung. Ich bedanke mich bei den Entscheidungsträgern für die Realisierung der Geothermie.

Leider wurde die Dimensionierung der Bohrung sehr klein gewählt. So können nur ca. 70 Liter je sec. gefördert werden. Dies reicht nicht einmal im ersten Winter für die Erwärmung der Häuser in dem ersten Bauabschnitt der Gemeinden AFK. Es muss in der Energiezentrale mit Öl dazu geheizt werden.

Mit größerem Bohrer hätte man bei nur geringfügig höheren Kosten die doppelte Schüttung der Erdwärme erreichen können. Das ist technisch möglich und wurde z.B. beim Projekt Geothermie Unterhaching bewiesen. Für die Gemeinden Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim muss in den kommenden Jahren ein Mehrfaches der Erdwärme durch andere Brennstoffe dazu geheizt werden. Durch die Ölverbrennung und die geplante Biomasseverbrennung entstehen höhere Emissionen, Feinstaub, Asche und andere Belastungen als zwingend notwendig.

Reduzierungen der Emissionen sind noch möglich durch:

-Umrüstung von einem Kessel statt Ölbrenner mit Gasbrenner,

-Kraft-Wärme-Kopplung mit Gasmotor zur Strom- und Wärmeerzeugung ergänzen,

-Speichertechnik zur Auslastung der Erdwärme in Übergangszeiten,

-Niedertemperaturheizung bei den Nutzern,

-Zusätzliche Bohrung um den Wärmeanteil aus der Erdwärme zu erhöhen.

Technische Möglichkeiten sind genügend bekannt und vorhanden. Bei Kapitalknappheit der Gemeinden ist auch die Beteiligung der Bürger oder von größeren Firmen ein Weg zu möglichst geringen Emissionen.

Es bleibt die Hoffnung, dass sich künftig weitere Bürger und Bürgervertreter für die geringsten Emissionen bei der AFK-Geothermie und für die Gesundheit der Bürger einsetzen. Diese werde ich gern unterstützen.

Bernd Michaelis

Wacholderweg 30

85551 Kirchheim

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